Turnverein Amöneburg 1887 e.V.
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Unter diesem spannenden Motto hat der Vorstand des Turnvereins zu einer Weinprobe eingeladen und nach mehrfacher Verschiebung aus unterschiedlichen Gründen konnte sie nun auch im Vereinsheim stattfinden.
Ausgestattet mit jeweils einem Weiß- und einem Rotweinglas versammelten sich 10 Probierfreudige um „unseren“ Sommelier Reinhardt mit seiner Partnerin Sonja gut gelaunt und erwartungsfroh an der schön geschmückten „Tafel“ zur Verkostung von acht Erzeugnissen aus dem Rheingau.
Zum Einstieg reichte Hardy einen spritzig fruchtigen Perlwein vom Erbacher Weingut Nikolai mit der schönen Bezeichnung Leichtsinn. In Abgrenzung zu Schaumwein handelt es sich hier um einen halbschäumenden Wein, also einen mit weniger Kohlensäure.
Bereits jetzt wurde allen klar, mit welcher Leidenschaft Hardy und Sonja sich dem Rebensaft verschrieben haben und wie groß ihr Wissen dazu ist. Über den optischen Eindruck, den Geruch und natürlich den Geschmack folgte das Erlebnis dieser Weinprobe. Mit dem Historischen Rebensatz vom Weingut Baron Knyphausen in Eltville folgte bereits ein besonderes Highlight: Die Rebsorten Gewürztraminer, Silvaner, Elbling, Gelber Orleans, Weißer Heunisch, Roter Riesling und Riesling werden in einer Parzelle angepflanzt und gleichzeitig gelesen. Dadurch entsteht in jedem Jahr ein Wein mit einem anderen Geschmack. Sonja reichte zu diesem trockenen Wein köstliche Lachsröllchen. Bei dem mit Gold bewerteten Roten Riesling handelt es sich um eine Mutation des weißen Riesling, der nur selten angebaut wird. Im Gegensatz zum gewohnten Weißen Riesling verfärben sich die Beeren des Roten Rieslings von Grün ins Rote und haben bei der Erntereife eine ins Bläuliche spielende Färbung. Das gekelterte Ergebnis ist ein weißer Wein, zu dem Sonja einen leckeren Kichererbsen-Salat reichte.
Der sehr würzige und elegante Sauvignon Blanc von Nikolai schmeckte nach Grünen Früchten und mit Minze Kräuter würzig. Die fein angerichtete Kürbissuppe passte super zum trockenen Wein.
Natürlich spielt beim Weinkauf nicht nur der Geschmack eine Rolle, sondern auch der Preis. Dabei sollte jedoch bedacht werden, dass es sich beim Weinanbau um ein Handwerk handelt, das gerade auch im Rheingau nicht nur mit Maschinen betrieben wird. Natürliche sowie menschliche Faktoren im Weinberg und in der Kellerei haben Einfluss auf den Stil und die Qualität und somit auch auf den Preis.
Der feinherbe Cabernet blanc aus dem Jahr 2021 - gereicht mit einer Tarte aus Ei und den Kräutern der grünen Soße - vom Winzer von Erbach ist ausgezeichnet mit einer Goldenen Preismünze und weist im Geschmack die Noten von grünen Früchten auf.
Der eher in Südtirol beheimatete Goldmuskateller von Nikolai überzeugt mit feinen Zitrusaromen und Düften von Orangen, gepaart mit einer Muskatnote. Der kräftige Käse korrespondierte sehr gut mit dem Wein.
Mit einem im Barrique-Faß ausgebauten Chardonnay endete die Probe der Weine. Der Frauensteiner Udo Ott vom Grorother Hof gilt ebenfalls als Winzer aus Leidenschaft. Chardonnay ist eine weltweit verbreitete Weißwein-Sorte mit hohem Qualitätspotenzial. Das Barrique ist ein Eichenfass nicht nur zum Ausbau von Whisky, sondern natürlich auch für Wein, gibt Gerbstoffe (Tannine) ab und sorgt so für einen besonderen Geschmack.
Der Riesling BRUT aus dem Jahr 2020 vom Winzer von Erbach beendete die Ausführungen von Hardy und Sonja. Das erfrischende Mousseux (Schäumen des Weins) mit dem Duft von grünen und tropischen Früchten war ein gelungener Abschluss des offiziellen Teiles.
Noch eine ganze Weile wurde der eine oder andere edle Tropfen genossen.
Der aufmerksame Leser hat gemerkt, dass „alles außer Spätburgunder“ sehr ernst genommen wurde. Die Weinprobierenden freuen sich nun schon auf die vorgesehene Neuauflage einer Weinprobe mit dem Schwerpunkt auf Rotweinen und bedanken sich ganz herzlich bei Sonja und Hardy für den interessanten Abend.
Di, 12. November 2024
Sa, 24. August 2024